Informationen zum "neuen" akademischen Titel: Bachelor of Laws

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Der Bachelor of Laws (Abkürzung: LL.B) ist ein Studienabschluss, der nach den Zielen der Bologna-Reform die klassische Juristenausbildung ablösen soll. Er ist ein erster akademischer Abschluss, der seinen Absolventen nach drei Jahren Studium zu einem juristischen Beruf befähigt. Bislang war das frühestens nach der ersten Staatsprüfung der Fall.

Die Studienprogramme, die zwischen den Universitäten erheblich abweichen können, vermitteln in aller Regel grundlegendes Wissen zu den juristischen Kernbereichen, aber auch den Methoden der Rechtsauslegung. Dazu kommt ein interdisziplinärer Bereich - etwa Betriebs- oder Volkswirtschaft oder Internationale Beziehungen. Den Bachelor of Laws erwerben Absolventen in aller Regel, wenn sie Module im Wert von 180 Credits abgeschlossen haben. Sie schreiben zudem in aller Regel eine rechtswissenschaftliche Abschlussarbeit. Entgegen vieler Gerüchte, ist der Bachelor of Law der ersten Staatsprüfung nicht gleichgestellt.

Die Umstellung auf das Bachelor/Mastersystem auch in den Rechtswissenschaften ist stark umstritten. Viele Universitäten weigern sich noch immer, die Reform aus dem Jahre 1999 umzusetzen. Dabei geht es beim Bachelor of Laws nicht nur um eine bessere internationale Vergleichbarkeit der Studiengänge und Abschlüsse. Der neue Abschluss soll auch die Tatsache ändern, dass das klassische Jura-Studium zunehmend am Markt vorbei ausbildet. Dieses nämlich hat mit dem Referendariat und den zwei Staatsprüfungen zum Ziel, die Absolventen auf ein Richteramt vorzubereiten. Tatsächlich aber treten nach acht Jahren Studium nur etwa zehn Prozent der Juristen in den Staatsdienst ein.

Dafür werden in Unternehmen, Verbänden und Verwaltungen zunehmend Spezialisten benötigt, die nicht nur besonders tiefe Kenntnisse in einzelnen Bereichen, wie etwa Vertrags- oder öffentliches Recht, benötigen, sondern auch an der Schnittstelle zu benachbarten Disziplinen wie Wirtschaft oder Internationale Beziehungen eingesetzt werden können. Der Bachelor of Laws soll dieses Bedürfnis decken.

Kritiker halten dem entgegen, dass drei Jahre für eine solide wissenschaftliche Ausbildung nicht ausreichen.

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