Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer

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Minister, Spitzenkräfte der Verwaltung und herausragende Juristen haben hier ihren Abschluss gemacht, Alt-Bundespräsident Roman Herzog hat hier gelehrt: Die Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften (DHV) in Speyer gehört zu den berühmtesten Kaderschmieden im Land. Es handelt sich um eine postuniversitäre Hochschule. Einen eigenständigen Abschluss können die jährlich 300 bis 400 Studierenden nicht machen. In einer ein- bis zweisemestrigen Zusatzausbildung erlangen graduierte Juristen, Politik- und Wirtschaftswissenschaftler aber eine begehrte Qualifikation, mit der sie auf der Führungsebene in den Verwaltungen von Kommunen, Bund und Ländern sowie vielen Gremien, an Hochschulen und Unternehmen arbeiten können.

Gegründet wurde Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften 1947 in Rheinland-Pfalz von der damaligen französischen Besatzungsmacht, die nach dem Kriegsende und dem Untergang des NS-Regimes neue, unbeteiligte Verwaltungskräfte für den Neuanfang ausbilden wollte. Der Weg über solche Kaderschmieden ist in Frankreich üblich. Die Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften hat also ähnliche Wurzeln wie die berühmte École nationale d'administration (ENA).

Tatsächlich erwies sich die Ausbildung der DHV als so erfolgreich, dass Bund und Länder der damaligen BRD 1952 die Trägerschaft für die Hochschule übernahmen. Nach der Wiedervereinigung schlossen sich auch die neuen Bundesländer an. Die Hochschule ist mit 18 regulären Lehrstühlen und rund 65 Lehrbeauftragten sehr gut ausgestattet. Derzeit finanziert das Bundesland Rheinland-Pfalz zwei Drittel der laufenden Kosten, Bund und die übrigen Länder übernehmen den Rest.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften zu studieren. Juristen in der Referendariatsausbildung absolvieren in der Regel ihre Landesübung als ein einsemestriges Ergänzungsstudium im Umfang von 20 Semesterwochenstunden. Rund 80 Prozent der eingeschriebenen Studenten befinden sich in diesem Studiengang.

Nicht-Juristen mit einem hervorragenden Universitätsabschluss haben die Möglichkeit, in einem einjährigen Aufbaustudium den akademischen Grad des Magisters der Verwaltungswissenschaften erwerben. Dieses Programm beinhaltet auch einen Austausch mit einer anderen europäischen Verwaltungshochschule. Das Aufbaustudium wird mit einer Prüfung und einer Magisterarbeit abgeschlossen.

Mit tröger Paragrafen-Paukerei indes hat die Ausbildung an der DHV nicht das Geringste zu tun. Die Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften bringt eben keine Sachbearbeiter hervor, sondern Führungskräfte, die lernen, komplexe Organisationen wie Behörden uind deren Eigendynamik so zu steuern, dass sie die bestmögliche Leistung für die Öffentlichkeit bringen. Die Ausbildung ist sehr praxisorientiert sowie interdisziplinär. Gelehrt werden neben Öffentlichem Recht auch Politikwissenschaft, Wirtschaft und Organisationssoziologie.

Einen hervorragenden Ruf genießt die Hochschule auch in der Forschung. Es ist möglich, sich an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften zu promovieren und zu habilitieren.

www.dhv-speyer.de/

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